UDOpia hinterm Horizont – Udo-Lindenberg-Ausstellung in Hamburg.

Roter Teppich zur UDO-Ausstellung
Wohl kaum ein Künstler hat in diesem Jahr ein derartiges Comeback hingelegt wie Panikrocker Udo Lindenberg. Anfang des Jahres startete sein Musical „Hinterm Horizont“ in Berlin, im Juni spielte er ein MTV-Unplugged-Konzert in Hamburger Atlantic Hotel, das lange seine Heimat war.

Und seit dem 21. Dezember 2011 zeigt das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe die Sonderschau „UDO. Die Ausstellung“ der Stiftung Schloss Neuhardenberg, die dort bereits zuvor zu sehen war.

Da ich vor Weihnachten ohnehin in Hamburg war, habe ich mir die Ausstellung gleich am dritten Tag angeschaut und kann sie wirklich empfehlen. In fünf Räumen zeigt die Ausstellung das Leben und vielfältige künstlerische Schaffen des Panikrockers und Wahlhamburgers Udo Lindenberg.

Nach dem Gang über einen roten UDO-Teppich (rechts) sieht man gleich im ersten Raum Udo Lindenbergs „Ejakulator“ (unten), ein Schlagzeug, das über Düsen Farbspritzer abgibt und somit Kunstwerke erstellt.


Udos Ejakulator
Daneben erfährt man auch, dass er in einer früheren Version der Tatort-Melodie Schlagzeug gespielt hat. An vielen Hörstationen kann man Songs von Udo Lindenberg anhören, auf einem zweiten Kopfhörer werden dazu passende Ausschnitte aus einen Interview mit Udo Lindenberg abgespielt, das im März 2011 eigens für die Ausstellung aufgenommen wurde.

Vereinzelt gibt es auch Videos zu sehen, die frühe Auftritte von Udo Lindenberg zeigen, aber auch sein MTV-Unplugged-Konzert und Ausschnitte aus Dokus von RTL und dem NDR.


Viele verbinden mit Udo Lindenberg vor allem einen Musiker, dabei ist er auch Maler. Viele seiner Bilder im ganz besonderen Udo-Stil sind in der Hamburger Ausstellung zu sehen, darunter auch seine berühmten Likörelle, also Bilder, die er mit Likör gemalt hat.

Bildergalerie Udo Lindenberg

Da Udo Lindenberg lange Zeit Dauergast im Hamburger Hotel Atlantic war, sind auch die Hotelbar und sein Zimmer in der Ausstellung nachgebaut.

Hotelbar und Zimmer Udo Lindenberg

Stasi-Protokoll zum Auftritt im Palast der Republik 1983
Große Beachtung findet auch sein Auftritt im Ost-Berliner Palast der Republik, der vom DDR-Regime und der Stasi sehr kritisch beäugt wurde. In einem ausgestellten Protokoll des Ministeriums für Staatssicherheit (rechts) heißt es abschießend: „Neue Anhänger / Verehrer hat er sicherlich nicht gewonnen (so wie er sich auf der Bühne zur Schau gestellt hat. Die ihn nach wie vor ‚verehren‘ sind vorwiegend auch solche Bürger, mit denen wir Probleme haben in Fragen der Disziplin.“

Ingesamt ist „UDO. Die Ausstellung“ eine gut gemachte und sehenswerte Schau über einen legendären Musiker, die nicht nur für Udo-Lindenberg-Fans interessant ist. Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zeigt die Ausstellung noch bis zum 11. März 2012. Für den Besuch sollte man sich etwa anderthalb Stunden Zeit nehmen.

weiterführende Links:

Radio- und TV-Beiträge sowie ein Dossier zur Ausstellung vom NDR
Videobericht von Hamburg 1
Bericht der Hamburger Morgenpost
Bericht bei Bild.de


StylectricalUnd wer bis zum 15. Januar 2012 kommt, dem empfehle ich auch noch den Besuch der Sonderausstellung „Stylectrical – Von Elektrodesign, das Geschichte schreibt“ im zweiten Stock des Museums. An vielen Ausstellungsobjekten finden sich QR-Codes, die man mit dem Smartphone einscannen kann und dann weitere Informationen zur Ausstellung bekommt. Auch wenn Apple-Produkte dort dominieren, so ist es dennoch keine reine Apple-Ausstellung. Eine Bildergalerie im Flur etwa zeigt zwölf Bilder des Künstlers Michael Tompert, der iPods, iPads oder Macbooks auf unterschiedlichste Weise zerstört hat.


 


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