Straßenkobra für Europa.
In zwei Wochen ist Europawahl. Und obwohl in Brüssel und Straßburg immer mehr entschieden wird, was das tägliche Leben betrifft, ist die Europawahl für viele Wahlberechtigten ein Buch mit sieben Siegeln und eine Abstimmung, bei der viele nicht wissen, was, wen und warum sie überhaupt wählen sollen – es folglich also gleich lassen.
Um daran zumindest ein klein wenig was zu ändern und insbesondere die jungen Wähler zu erreichen, hat die bayerische Europaministerin Emilia Müller die Aktion „Europa – was geht?“ ins Leben gerufen. Dabei setzen die Macher zum einen auf virales Marketing zum anderen auf Comedian Oliver Pocher, der in seiner Rolle als „Straßenkobra“ München aufmischt und nach Europa-Kenntnissen fragt.
Die Strategie scheint aufzugehen: Nach 10 Tagen bei YouTube zählt das Video bereits über 100.000 Zuschauer. Die Kommentare reichen von „Absolut geil“ bis „total daneben“. Oliver Pocher ist eben Geschmackssache. Fraglich ist aber, ob die jungen Wähler das Video nur anklicken und es als Funmail und in sozialen Netzwerken an Freunde weiterleiten oder ob sie tatsächlich auch zur Europawahl gehen und ihre Stimme abgeben, im Idealfall sogar wissen warum und für wen. Die Wahlbeteiligung am 07.06. wird zeigen, was (Eur)Oliver Pocher für Europa tun konnte.