Beatlemania auf der Reeperbahn
Kleiner Ausflugstipp für alle, die mal nach Hamburg kommen: In St. Pauli, direkt an der S-Bahn-Station Reeperbahn, gibt es seit Frühjahr 2009 das Beatlemania-Museum. Nachdem ich am Hamburger Flughafen einen Flyer entdeckt hatte und sowieso in Hamburg war, habe ich dem Museum einen kleinen Besuch abgestattet.
Das Erlebnis-Museum erzählt auf vier Etagen die Geschichte der legendären Pilzköpfe und ist ein bisschen aufgebaut wie die Ausstellung The Beatles Story in Liverpool, die ich 2007 einmal besucht habe. In Hamburg liegt der Schwerpunkt aber natürlich auf der Hamburger Geschichte der Beatles.
Am Eingang bekommt man einen Pass, für den man am Anfang der Ausstellung ein Pilzkopf-Foto anfertigen kann. In einem Foto-Automaten wählt man seinen Lieblings-Pilzkopf, guckt in die Kamera und kann sich das Bild (s.r.) dann für nur 50 Cent ausdrucken lassen.
Danach folgt eine Nachbildung der Reeperbahn aus den 60er Jahren mit Top-Ten-Club, Kaiserkeller und Star-Club, also den Orten, an den die Beatles in Hamburg ihre Karriere begonnen haben und berühmt wurden. Weiter geht’s in den berühmten Abbey Road Studios in London, wo man in einer Studio-Kabine auch zu Beatles-Songs Karaoke singen und die Aufnahmen später auf einem USB-Stick kaufen kann.
Mit einer Chip-Karte, die man beim Einlass bekommt, kann man an Displays in der Ausstellung Video-Interviews mit Zeitzeugen aktivieren. Auf zahlreichen Infotafeln finden sich kurze Erläuterungen zu Personen oder Orten, die mit den Beatles zu tun haben. Wer alle Tafeln liest, stellt fest, dass sich manche Informationen wiederholen, was jedoch für die Besucher von Vorteil ist, die nicht alle Tafeln lesen und somit dennoch das Wichtigste mitbekommen.
Ein kleiner Raum mit Videoprojektionen an allen Wänden versucht die Stimmung und Hysterie beim letzten Beatles-Konzert nachzuempfinden. Eine Etage tiefer geht es um das legendäre „Sgt. Pepper“-Cover. An einem Computer-Terminal kann man herausfinden, wer wer ist; in einem Video erfährt man, dass sich auf Wunsch der Beatles auch Adolf Hitler und Jesus unter den Personen befinden, jedoch verdeckt sind. Und wer will, kann auch selber Teil des Covers werden.

Ganz interessant ist auch noch die Einrichtung des Jugendzimmers eines wahren Beatles-Fans sowie eine Auswahl an Fan-Artikel. Da man mit Merchandising damals noch kaum Erfahrung hatte, wurden die Lizenzen für Beatles-Artikel recht leichtfertig vergeben, was teilweise zu recht kitschigen Produkten führte. Daneben zeigt die Ausstellung noch einen Nachbau des „Yellow Submarine“ und widmet sich den Filmen und Solo-Projekten der Fab Four.
Alles in allem eine sehenswerte Ausstellung, auch wenn der Eintritt mit 12 Euro nicht gerade billig ist. Für den Besuch sollte man sich etwa anderthalb Stunden Zeit nehmen.